Von John Patrick Shanley

Die schon etwas ältere, despotische Schwester Aloysius, leitet eine kirchliche Schule. Der Priester Brendan Flynn, ist ein sympathischer, beliebter Lehrer an der Schule und kümmert sich rührend um seine Schützlinge. Als eines Tages an einem der Schüler ein merkwürdiges Verhalten beobachtet wird und Flynn in einen unheilvollen Verdacht gerät, wird er zunächst geschützt von Schwester James. Die Mutter des Schülers, will nichts von den Dingen wissen, die ihrem Sohn zugestoßen sein könnten. Schwester Aloysius beginnt im Alleingang in Vater Flynns Vergangenheit zu graben. Rasch breiten sich bei jedem der Beteiligten Zweifel aus. Zweifel an seinen Mitmenschen, aber auch Zweifel an sich selbst.

Ein Machtkampf zwischen der strengen und unerbittlichen Schuldirektorin und dem Pfarrer.
Das Thema von Shanley ist weniger die Tat an sich, sondern das generelle Aufeinanderprallen von Schutzbedürftigkeit und Übereifer. Aber vor allem sät das Stück Unsicherheit, stellt lauter kleine böse Fragen, auf die es keine Antworten gibt, oder höchstens solche, die man dauernd überprüfen muss. Alles muss man abwägen: Fortschritt gegen bewährte Tradition, Freiheit gegen Sicherheit, den Mut, den Mund aufzumachen und sich für etwas einzusetzen, zum Beispiel gegen Rufmord.

Es geht ums Zweifeln, den Verlust des Glaubens – an Gott, das Gute, das Gegenüber, vor allem aber, das ist sicher das Schlimmste, an sich selbst; darum, wie jemand nach innen horcht und nicht mehr weiß, was die Emotionen aus seinen Wahrnehmungen gemacht haben. Shanley erzählt davon, wie schwer es ist; und dass es, selbst wenn es eine Wahrheit gibt, unwahrscheinlich schwer ist, sie zu finden.

John Patrick Shanley wurde für das Stück «Doubt» 2005 mit dem Pulitzer-Preis für Theater und einem Tony für das beste Theaterstück bedacht.

In die Spielzeit 2021 verlegt

Altersempfehlung ab 14 Jahre